Ehrenamtler erhalten fundierte Ausbildungen
Das Ehrenamt ist ein besonderes Amt und es wird oft als selbstverständlich hingenommen. Die Mitglieder kommen zum Verein und alles ist „angerichtet“, der Sport und Spaß kann beginnen. So oder so ähnlich erlebt man dies häufig
Bei der Ruderabteilung der RTG Wesel schauen wir mal etwas genauer hin. Hier werden alle Mitglieder*innen mit einbezogen und animiert sich einzubringen, schon im Kinder- und Jugendbereich. Natürlich läuft das ganze Vereinsleben nicht ohne die vielen festen Ehrenamtler*innen im Hintergrund, die durchaus auch diverse Ausbildungen genießen, um ihr Amt ausüben zu können.
Für die Ausübung eines Ehrenamtes im Verein investiert jeder Ehrenamtler/Ehrenamtlerin sehr viel Zeit – F R E I Z E I T – um diese anderen Kamerad*innen wiederum in deren Freizeit zu schenken. Dies wird oft vergessen und findet an manchen Stellen wenig Anerkennung oder wird als Selbstverständlichkeit angesehen.
Den Ehrenamtler*innen ist es aber sehr wichtig, nicht nur ihre Zeit vor Ort im Verein zu schenken, sondern auch gut ausgebildet zu sein und sich auch regelmäßig fortzubilden, damit alle davon profitieren.
Zwei Mitglieder*innen der RTG Wesel Ruderabteilung absolvierten deshalb gerade einen Trainerlehrgang
Annette Abeln und Imke Kohrt sind nun zwei von 26 frisch ausgebildeten Breitensporttrainer*innen Rudern, C in NRW.
Zum zweiten Mal und wieder an gleicher Stelle, nämlich beim Ruderclub am Sorpesee hat der NWRV einen C-Trainer*innenlehrgang im Breitensport durchgeführt.
Das rege Interesse an dieser Ausbildung zeigt der Breitensport ist die Basis und das Fundament jeder Sportart und eng mit dem Leistungssport verknüpft. Breitensportler*innen sind dabei genauso stark motiviert und engagiert für ihre Sportart als die Leistungssport Treibenden. Der Anspruch an die Trainer*innen ist in jedem Fall sehr hoch, die Ausbildung absolut umfangreich.
Die Dozenten vermittelten nicht nur die Traineraufgabe im Zusammenhang von Gesundheit und Lebensqualität, sondern öffneten auch den Blick für die Herausforderungen einer Breitensportgruppe von Jung und Alt mit ihren individuellen sportlichen Ambitionen und nicht immer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, die neuen Trainer*innen müssen auch ein Ohr und Auge für diese Dinge haben und manchmal auch unbequeme Wahrheiten ansprechen.
Die Teilnehmenden wurden in die Welt der Mobilisation und Stabilisation entführt, die Vermittlung der Rudertechnik gehörte selbstverständlich auch dazu und auch der Bereich Anleitung und Korrektur, Kommunikation und Didaktik, alles im Abgleich mit dem Leitbild des deutschen Ruderverbandes.
Mit ihren Erfahrungen hielten die Dozenten keinesfalls hinter dem Berg. Thematisch rundeten Vorträge und Gruppenarbeit zur Trainingslehre im Breitsport, dem Wanderrudern, der Sicherheit auf dem Wasser und nicht zuletzt der besonderen Verantwortung für den Schutz von Kindern und der Prävention sexualisierter Gewalt den Lehrgang ab. Bereits im Vorfeld hatten sich die Teilnehmenden im Selbststudium mit Grundwissen versorgt und dazu den vom NWRV speziell entwickelten Onlinekurs genutzt. Mit diesem modularen Ansatz gelingt es zeit- und kostensparend die geforderten Inhalte und den daraus abgeleiteten Kursumfang von 120 Lerneinheiten gut an Mann und Frau zu bringen. Die Teilnehmenden diskutierten in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre mit dem Kursleiter, gaben ihm viele Impulse mit für die herausfordernde Aufgabe, dem deutlichen Rückgang der Mitgliederzahlen bei den Jugendlichen entgegenzuwirken. Ein breiteres Angebot an Regatten in einer „Breitensportklasse“ wurden genauso gefordert, wie eine Unterstützung der Vereine bei der Qualifizierung der Nachwuchstrainer*innen und der Nachwuchsgewinnung z.B. über Schulkooperationen. (Hier ist die Ruderabteilung der RTG Wesel ja auch schon vorbildlich aktiv) Insgesamt wird deutlich unterstrichen, dass Breiten- und Leistungssport durchlässig und geeignet sein müssen, den Interessenlagen junger Menschen gerecht zu werden.