Landessportbund verleiht NRW-Preis an Weseler Ruderinnen
So sehen Siegerinnen aus, schalalalala! Wer kennt es nicht, das Lied von der Siegermentalität und vom sportlichen Erfolg? Und wer hat den Refrain nicht selbst schon einmal lautstark mitgegrölt?
Am vorletzten November-Wochenende war es jetzt endlich soweit: Nach vielen Monaten der Spannung und einem professionellen Filmdreh am Bootshaus, wurde das Geheimnis um die Erstplatzierung in der Sonderkategorie „LSBTIQ+ – Vielfalt im Sport“ gelüftet. Zum 13. Mal lobten der Landessportbund NRW und die Staatskanzlei NRW den „NRW-Preis Mädchen und Frauen im Sport“ aus und richteten eine kurzweilige Festveranstaltung mit artistischem Bühnenprogramm im „Varieté et cetera“ in Bochum aus.
Nach gut zweistündigem Mitfiebern und Applaudieren für die weiteren Kategorien, fielen dann endlich die Namen unserer beiden nominierten Ruderinnen Delia Habel und Imke Kohrt. In den noch ungläubigen Blicken von Delia und Imke war die Überraschung zu lesen: „Unglaublich, wir haben es geschafft“! Freudestrahlend und unter dem Applaus der vielen Festbesucher, Nominierten und der mitgereisten Fangemeinde, bahnten sich die Beiden den Weg zur Preisverleihung auf die Bühnenbretter.
Laudatorin Dr. Heidi Scheffel, Queer-Beauftragte des Landessportbundes NRW, fand dabei folgende anerkennende Worte: „Die Sonderauszeichnung für ‚LSBTIQ+ Vielfalt im Sport‘ geht für ihren besonderen Einsatz für die Belange queerer Menschen an die beiden Sportlerinnen Delia Habel und Imke Kohrt. Sie haben sich stark dafür gemacht, die Vereinsarbeit queer-freundlich aufzustellen und in der breiten Öffentlichkeit darzustellen“. Dass dies gerade in der heutigen Zeit umso wichtiger sei, waren weitere Statements für die ehrenamtliche Arbeit der beiden, die sich in diversen anderen Aktionen widerspiegelt.
Neben dem weiteren Engagement im europäischen Projekt „Sport for all Genders and Sexualities“ haben die Ruderinnen die Umgestaltung ihres Internetauftritts vorangetrieben. Nicht nur Vereinsinformationen zu LSBTIQ+ Themen sind über einen Regenbogenbutton zugänglich geworden, sondern auch Ansprechpersonen wurden für Interessenten benannt.
Am Bootshaus wurde deutlich sichtbar die Regenbogenflagge gehisst und stößt seither auf positive Resonanz. Doch damit nicht genug: Die Vereinssatzung wurde überarbeitet und erhielt neue Passagen gegen Intoleranz und zur Gleichstellung der Geschlechter. Dass die Sportlerinnen auch mit der Zeit gehen, zeigt die Aktivität in den sozialen Netzwerken, in denen unermüdlich die Haltung des Vereins zur Thematik LSBTIQ+ in diversen Posts kommuniziert wird.
Dotiert war die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 1.000 Euro. Über einen möglichst zweckähnlichen Einsatz dieser tollen Siegesprämie zugunsten des Rudersports wurde noch am gleichen Abend „simmeliert“.
Und alle sind sich sicher: Diese Auszeichnung ist eine großartige Anerkennung für die bisher geleistete LSBTIQ+ -Arbeit im Ruderverein. Sie ist Motivation und Ansporn, weiter zu machen. Auch wenn die Regenbogenfahne bereits sichtbar am Mast gehisst ist: Die Fahnenstange ist längst nicht erreicht!
Text und Bilder: Stefanie Nobis, 24.11.2024
Ergänzende Information vom Landessportbund NRW: Klick