So klappt es im Mannschaftsboot!
Um gemeinsam sicher in einem Boot zu rudern, sind einige Konventionen zur einheitliche Verständigung erforderlich. Natürlich bedeutet das keinen „Befehlston“ wie zum Beispiel beim Militär! Vielmahr sind hier Kommandos gemeint, um gemeinsam im Boot zu agieren und dieses sicher zu rudern und zu manöverieren.
Sofort das richtige Kommando
Der Steuermann muss in jeder Situation laut und deutlich den angemessenen Befehl geben, ohne dass er lange überlegen muss, wie der Wortlaut für die gewünschte Wirkung ist. Dazu muss er auch stets parat haben, mit welchem Kommando die beste gewünschte Wirkung zu erzielen ist.
Ruderkommandos bestehen aus einem Ankündigungs- und einem Ausführungsteil. Dazwischen steht im folgenden Druck ein Gedankenstrich. Wer Ruderkommandos erteilt, muss nach dem Ankündigungsteil soviel Pause einlegen, dass die Mannschaft sich auf das konzentrieren kann, was gleich danach zu tun ist. Bei einigen Ruderbefehlen muss die Mannschaft nach der Ankündigung zunächst die Stellung für die Ausführung einnehmen.
Offizielle Ruderkommandos des Deutschen Ruderverbandes
1. „Mannschaft ans Boot“ – „hebt auf!“
Vorher sind Skulls (Riemen) und weiteres Zubehör zum Steg gebracht worden.
2. „Boot drehen“ – „Wasserseite o.ä. hoch!“
Unbedingt darauf achten, dass die Ausleger den Boden nicht berühren.
3. „Fertigmachen zum Einsteigen“ – „steigt ein!“
Alle Ruderer/bzw. Ruderinnen haben ein Bein auf dem Einsteigebrett und das andere zum Abstoßen bereit auf dem Bootssteg.
4. „Klarmeldung!“
Am Bug beginnend melden die Sportler, sobald sie ruderbereit sind („1 fertig!“, „2 fertig!“, …).
5. „Alles vorwärts“ – „los!“
In die Auslage gehen – Blätter senkrecht drehen und Durchzug.
6. „Ruder“ – „halt!“
Ankündigungskommando erfolgt beim Vorderzug, Ausführungskommando beim Endzug, Sportler nehmen Orthogonalstellung ein.
7. „Blätter“ – „ab!“
Die Blätter werden flach auf das Wasser gelegt.
8. „Stoppen“ – „stoppt!“
Durch dosiertes Gegenkanten der flach liegenden Blätter schneiden diese langsam unter Wasser. Die gegengekanteten Blätter werden mit gestreckten Armen bis zur Senkrechten weitergekantet.
9. „Alles rückwärts“ – „los!“
Aus der Rücklage, Blattstellung entgegengesetzt wie beim Rudern. Volle Benutzung der Rollbahn. Ankanten der Blätter während des Luftweges.
10. „Wende über Backbord“ – „los!“ (Steuerbord entsprechend)
„Kurze Wende über Backbord“ – „los!“ (Steuerbord entsprechend)
Aus der Rücklage, Blattstellung Backbord 180° aufgedreht, Steuerbordblatt flach, volle Rollbahn; in der Auslage Backbordblatt ankanten, Steuerbordblatt aufdrehen, Zug.
Backbordholm am Körper (Blatt 180° aufgedreht), Steuerbordholm in Armauslage (Blatt aufgedreht), ohne Rollbahn. Entgegengesetzte gleichzeitige Wasserarbeit auf beiden Bordseiten, Blätter beim Luftweg senkrecht.
11. „Skulls (Riemen)“ – „lang!“
„Backbord“ – „lang!“ (Steuerbord entsprechend)
„Skulls (Riemen)“ – „vor!“
Ankündigung in der Auslage, Ausführung nach dem Ausheben der Blätter. Die Holme werden in der Hand behalten. Aus der Längsseitslage in die Orthogonalstellung führen.
12. „Fertigmachen zum Aussteigen“ – „steigt aus!“
Steuermann/-frau ist vorher ausgestiegen und hält das Boot in der Mitte fest. Der „wasserseitige“ Fuß steht auf dem Einsteigebrett. Beim Aussteigen wird das „wasserseitige“ Ruder mit herausgenommen.
13. „Backbord überziehen!“ (Steuerbord entsprechend)
Das Steuerbord–Ruder wird nicht soweit in die Auslage gebracht. Auf Backbord wird besonders kräftig gezogen.
14. „Hochscheren!“
Im Freilauf werden die Innenhebel tief ins Boot gedrückt (z.B. bei hohen Wellen).
15. „Halbe (ohne) Kraft!“
Es wird mit wenig (nahezu ohne) Kraft durchgezogen.
16. „Frei weg!“
Dieses Kommando wird gegeben, um „Überziehen“, „Hochscheren“, „Halbe Kraft“, u.ä. wieder aufzuheben.