Sommerwanderfahrt Emden
Für die diesjährige Sommer-Wander-Fahrt kam die RTG Wesel im Vorfeld auf gute 10 Anmeldungen.
Tag 1: Da waren`s nur noch 9 …
Ansage des Tages: 09.00 Uhr am Bootshaus des Emder Rudervereins, bootsbereit!
Großes Thema, wie immer für Outdoor-Aktivitäten: das Wetter; ein Blick aus dem Fenster zeigt ja nur den Moment, folglich wurden alle vorhandenen Wetter-App`s gecheckt. Sieger wurde die App von Conny, die für den heutigen Tag zumindest trockenes Wetter anzeigte.
Während des herzlich ostfriesischen Empfangs durch den Emder Wanderruderwart HartMut, der Name scheint nach Hörensagen Programm zu sein, stellte sich schnell heraus, dass in friesischer Geduld, Sonder- und sogar Extra-Wünsche kein Problem darstellten. So bekamen wir wegen der verringerten Anzahl der Teilnehmer entsprechend Boote und noch die von uns gewünschten BigBlades dazu. Besser geht es nicht!
Dann endlich 09.30 Uhr Ortszeit waren Boote und Mannschaften bereit und legten frohen Mutes und bester Laune zur ersten Tagesetappe der Tour de Friesland ab. Die 28,4 km lange und von unserer Fahrtenleiterin AnNette mit Präzision geplante Route erstreckte sich von Emden über die verschiedenen Gräben, Tiefs und Siele bis Greetsiel, einigen Niederrheinern auch als ´Grietherort` bekannt.
Nach einer kurvenreichen, von idyllischer Gegend geprägten Landschaft und Örtchen, Yacht-u. Segelhäfen kamen wir trotz fehlender Strömung gut voran. Selbstredend legten wir eine Pause ein, damit der von allen Anwesenden geliebte Kuchen bei einer Tasse Kaffee auch verzehrt werden konnte.
Danach ging es fix weiter. …ein Mal Steuerbord und zwei Mal Backbord und schon waren wir fast am Ziel….na ja hier und da waren die Ausschilderungen schon auch hilfreich.
Lange Rede, tatsächlich kamen wir trockenen Hauptes in Greetsiel an. Zwischen den zwei berühmten Mühlen hoben wir gemäß unseres Touren-Mottos: Wir helfen uns gegenseitig, …beide Boote aus dem Wasser und legten diese in den Wiesen ab.
Zur Belohnung gab es Sonnenschein, Fischbrötchen und lecker Eis.
Netterweise fuhren uns Conny und Stefan nach Emden zurück.
Many thanks for this beautiful day
2. Tag
Die Wetterprognose hat uns schon am Vorabend veranlasst, den Startschuss auf 7 Uhr in der Frühe vorzuverlegen.
Dank Shuttleservice von Conny und Stefan saßen wir um 8:30 Uhr in Greetsiel in unseren zwei Ruderbooten Siersmeer und Doeletief. Zuvor haben wir sie abenteuerlich und mit einem nassen Schuh über Brennesseln zu Wasser gelassen.
Wir fuhren durch das „Neue Greetsieler Sieltief“. Die Durchfahrt war recht abenteuerlich: Schilf und Geäst säumten den Weg durch die enge Passage. Eine Herausforderung für Steuerneulinge.
Das Repertoire an Ruderkommandos wurde gut ausgeschöpft: Back über … Nur Back … Halbe Kraft … Hilfe, eine Brücke … Steuer über … Ruder lang und so weiter. Durch einen Windpark ging es schlängelnd Richtung Hinte.
In Hinte gab es Erleichterung: Wohlverdienter Kaffee und Kuchen mit Blick auf die „Hinter Mühle “ und Pipipause beim Bürgermeister im Rathaus.
Wir passierten eine Eisenbahnbrücke sowie die A31 am Hinter Tief‘, den Alten Graben und den Emder Stadtgraben, um dann letztendlich nach 24 km den Emder Ruderverein zu erreichen.
Das war unser zweiter Tag und wir haben tatsächlich vor dem Regen um 13 Uhr den Emder Ruderverein wieder trocken verlassen. Die Boote wurden blitzeblank und einwandfrei in die Halle geräumt. Nachmittags gab es als Nachschlag Kultur in der Emder Kunsthalle, um „Die Schönheit der Dinge“ zu bewundern.
3. Tag
Die Tour-Planung des dritten Tages war wieder geprägt von der Wetterprognose.
Diese führte auch dazu, dass sich die Rudertruppe auf fünf verkleinerte und wir in einen gesteuerten Vierer umgestiegen sind.
Mehr oder weniger war auch das Hochwasser der Grund, warum unsere Tour nicht über die Kesselschleuse führte, sondern wir uns kurzerhand für eine andere Route entscheiden mussten.
Das neue Ziel war der Campingplatz Großes Meer.
Begleitet von Nieselregen ließen wir das Boot zu Wasser und starteten durch den Emder Stadtgraben und das Treckfahrtstief, mit schöner breiter Brücke, die guten Schutz bei Regenschauern bietet 😉 in Richtung Kleines Meer.
Weiter ging es über das Trecktief und Kurzes Tief, an dem sich an einem Anleger unter hohen Bäumen ein geschützter Platz vor Regengüssen bot, weiter über Kleines Meer zum Großen Meer.
Bei der Überfahrt wurden wir genauso nass, wie unsere beiden Radfahrer, die sich mit uns am Meerwarthaus Ubben zu einer Mittagspause trafen.
Die Rückfahrt verlief dann etwas weniger feucht aber um so lustiger, vor allem, wenn auf die Wegfrage mit „geradeaus“ geantwortet wird und man das Boot daraufhin links in eine Sackgasse steuert.
Mit Sonnenschein, Kaffee und Kuchen wurde eine schöne Rudertour am Bootshaus beendet.
4. Tag
Für unseren letzten Tag der Wanderfahrt wurde am Vorabend im Restaurant „Goldener Adler“ aufgrund der voraussichtlichen Wetterlage beschlossen, dass wir abweichend vom Tourenplan nur bis nach Hinte fahren und uns dort am Bäckereicafé Brötchenhuus mit Conny und Stefan zu Kaffee und Brötchen treffen.
Bei überraschend gutem Wetter brachen wir gegen 09:00 Uhr auf, nachdem wir die Autos bereits gepackt hatten. Auf dem Weg nach Hinte mussten wir einen plötzlichen Stopp einlegen, da ein größerer Zweig uns die Durchfahrt versperrte. Nach knapp 8 km legten wir in Hinte am Rathausplatz an und mussten leicht entsetzt feststellen, dass ein ca. 2,5 km langer Fußmarsch vor uns lag. Wären wir nicht mit Conny und Stefan dort verabredet gewesen, dann hätten wir diesen Marsch wohl nicht auf uns genommen. Doch es hat sich gelohnt: Direkt neben dem Brötchenhuus befindet sich nämlich der Schiefe Turm von Suurhusen, der am stärksten unabsichtlich geneigte Kirchturm der Welt. Außerdem gab es neben Kaffeespezialitäten auch sehr leckeren Kuchen.
Die Männer konnten, indem sie ein Auto angeschoben haben, noch eine gute Tat vollbringen und dann ging es auch schon wieder zurück zum Anlegeplatz und Richtung Emder Ruderverein zurück.
Zum Fahrtabschluss gab es noch eine kleine Trainingseinheit für die Mannschaft, bei Überholmanövern von Tretbooten.
Unsere Sommer-Wanderfahrt nach Emden endete mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen am Bootshaus.
Unser dank gilt Annette für die perfekte Orga!!